Bernd Nierhaus Rolli-Rockers-Sprösslinge e.V

Vier Räder und ein ganz großes Herz

Als Bernd die Diagnose MS bekam, beschloss er, nicht zu verzweifeln. Stattdessen hilft er Familien in Not

Wenn Bernd Nierhaus (62) in seiner Heimat Mülheim an der Ruhr unterwegs ist, muss er immer Zeit einplanen. Fast jede Minute schallt ihm ein „Hallo” oder freudiges „Opa Bernd!” entgegen. Viele hier verdanken dem ehemaligen LKW-Fahrer nämlich einiges.

„Als ich die Diagnose MS bekam, wollte ich zuerst nur heulen”, sagt er beim Besuch von auf einen Blick. Die Krankheit machte ihn zum Rentner, mittlerweile zum Rollstuhlfahrer. Doch er fand auch eine neue Aufgabe. Seit 12 Jahren kümmert er sich um Familien in Not, gründete 2012 den Verein „Rolli-Rockers-Sprösslinge e.V.”. „Ich weiß, was die Kinder brauchen”, erklärt er. Er selbst hatte eine schwierige Kindheit, verbrachte Zeit im Heim. „Ich hatte nie ein Bett, das mir gehörte.” Deshalb sorgt er jetzt dafür, dass es anderen besser geht.

„Am häufigsten helfen wir bei der Einrichtung von Kinderzimmern”, sagt er. Aber Bernd und seine ehrenamtlichen Helfer organisieren auch Inklusionssport, Musikunterricht für bedürftige Kinder und helfen bei größeren Anschaffungen, wie bei Familie Denkler. Ein Auto musste dringend her, weil der öffentliche Nahverkehr für die beiden autistischen Söhne (12 und 19) nur schwer zu bewältigen war. Besonders für Sohn Leon (12) war es eine Qual. „Wir sind Bernd so dankbar für alles, was er tut”, sagt Mutter Karolina.

Für den zweifachen Opa ist die Arbeit nicht immer leicht. „Besonders wenn Kinder sterben, ist das hart. Das geht mir sehr nahe”, so Bernd. Aber es ist auch eine Motivation, weiter zu machen. „Wenn man sieht, was ich sehe, dann nimmt man sich selbst nicht mehr wichtig.”

Bernd Nierhaus Rolli-Rockers-Sprösslinge e.V