Schlaganfall mit 29: Jetzt helfe ich anderen
Julia kämpft sich für ihre Familie zurück ins Leben und macht sich für Aufklärung stark
Beim Schlaganfall zählt jede Sekunde. Julia Montaner (34) wird nicht müde, diese Botschaft zu wiederholen – auf Instagram, in Interviews – und mittlerweile auch im TV. Die junge Mutter weiß, wovon sie spricht. Als sie vor knapp fünf Jahren einen Hirninfarkt hatte, vergingen Tage bis zur Diagnose und der richtigen Behandlung.
„Ich hatte eindeutige Symptome, aber selbst meine Hausärztin schloss einen Schlaganfall aus”, erzählt Julia auf einen Blick. Die Medizinerin hielt sie für zu jung – trotz der Kopfschmerzen, dem Schwindel, dem Herzrasen und den motorischen Schwierigkeiten. Da die Beschwerden zudem nachließen, ging Julia auch erst nach einem Tag zur Ärztin.
Und nur weil ihre Schwester und Mann Ramon nicht lockerließen, ergab schließlich ein CT im Krankenhaus: Julia hatte einen Schlaganfall. Bis heute kämpft sie mit den Folgen: Sie leidet u.a. an Epilepsie, hat Spastiken, eine Hemiparese (Lähmung einer Körperhälfte) und Probleme beim Sprechen. Doch Julia trainiert unermüdlich für jeden Fortschritt – für Ramon (38) und Töchterchen Clara (7). „Mein Grund zu leben”, sagt die junge Frau.
Indem sie mit ihrem Schicksal an die Öffentlichkeit geht und mutig Momente aus ihrem Leben, die harten Therapien, auch die Rückschläge teilt, will sie für das Thema sensibilisieren, das so viele Menschen betrifft (jedes Jahr erleiden 270000 Deutsche einen Schlaganfall). „Mir ist es genauso wichtig, Betroffene zu motivieren”, sagt sie. Ihre Botschaft: Krankheiten nicht die Oberhand gewinnen lassen, akzeptieren, wenn ein Plan von heute auf morgen durch das Schicksal zunichte gemacht wird. Und, das wichtigste: „Niemals die Wertschätzung für das Leben zu verlieren!”