Jetzt schenkt Max Fremden ein Obdach
Er kämpfte sich von der Straße zurück ins Leben – und rettet heute andere Betroffene
Wenn Max einschlägige Hamburger Ecken frequentiert und ihm ein beißender Geruch in die Nase zieht, werden Erinnerungen in ihm wach. An eine Zeit, in der er „Platte machen“, sich also obdachlos durchschlagen musste. „Das war heftig“, sagt er. „Wenn ich von der Stadtreinigung geweckt wurde, fühlte ich mich oft selbst wie Müll.“ Und alles nur, weil er wegen Eigenbedarfs vor zwölf Jahren die Wohnung verloren hatte. Nirgendwo fand er damals Unterschlupf, seine Mutter wollte ihn nicht aufnehmen. Und da er nicht als Bittsteller dastehen wollte und spartanisch über die Runden kam, ging er den unbürokratischen Weg. Seine Gefährten von einst hat er nie vergessen. Stattdessen schenkt er ihnen heute eine Perspektive: Mit der von ihm gegründeten Bürgerinitiative „Hilfe für Hamburger Obdachlose“ verteilt er Spenden, vermittelt Wohncontainer und Stellplätze. Neuestes Projekt: spezielle „Iglous“, die vor Erfrierungen schützen – oder gar vor dem Kältetod.
All das wäre wohl nicht möglich, hätte es diesen Schicksalsmoment nicht gegeben: Im Januar 2012, als Max, noch immer wohnungssuchend, quer durch Deutschland geradelt war und sich in seiner Heimatstadt Bad Nauheim wiederfand – am Boden zerstört und völlig erschöpft. Da wandte sich ihm eine Fremde zu und bot ihm ihr Gästezimmer an. „Das war ein magischer Moment – und ein großer Vertrauensvorschuss. Ich hätte ja auch ein dreifacher Axtmörder auf der Flucht sein können“, witzelt er. Von da an ging es endlich bergauf: Er fand eine Bleibe und Arbeit als Gärtner.
Heute wohnt er nahe Hamburg, arbeitet als Kameramann – und setzt sich ehrenamtlich für mehr Menschlichkeit ein. Wie etwa für Horst, der mit 62 frisch verwitwet seine Wohnung verlor, weil er die Miete nicht mehr zahlen konnte. Durch seinen Container hat er den Sprung in ein reguläres Mietverhältnis geschafft – dank Max, der sich wieder bestätigt sieht: „Es lohnt sich immer, an das Glück zu glauben!“

Auch auf Facebook berichtet Max von seinem Engagement.