„Du schenkst mir täglich neuen Lebensmut“
Ein Zeckenbiss nahm ihr die Kontrolle über ihren Körper – doch mit Tobias an der Seite ist Juliane eine Kämpferin!
Wenn man Juliane Kuhnlein fragt, wer ihr allergrößter Held ist, ist die Antwort völlig klar: Es ist Tobias. Ihr Pfleger, Helfer, Ehemann und gleichzeitig bester Freund. Seitdem die junge Frau vor drei Jahren von einer Zecke gebissen wurde, hat sich im Leben des Ehepaars aus der Nähe von Coburg in Franken vieles verändert. Nicht aber ihr Zusammenhalt – und mit ihm lässt sich jede noch so große Hürde überwinden.
Es war ein warmer Sommertag im Juni 2020, als Juliane den Zeckenbiss am Bein bemerkte (wir berichteten). Sie war gerade schwanger mit der kleinen Laurena (3). Sowohl sie als auch Ehemann Tobias und Sohn Florentin (6) konnten es kaum erwarten, die Kleine bald endlich im Arm zu haben. Doch das Schicksal schlug unerwartet zu: Juliane erkrankte schwer an FSME, fiel ins Koma und Laurena musste per Notkaiserschnitt zur Welt kommen. Erst acht Wochen später lernte die zweifache Mutter nicht nur ihre Tochter, sondern auch sich selbst völlig neu kennen, denn die Krankheit hat ihre Spuren hinterlassen.
Seitdem die 32-Jährige aus dem Koma erwachte, ist sie kopfabwärts nahezu komplett gelähmt – und so stellte sich das Leben der gesamten Familie von heute auf morgen auf den Kopf. Auch finanziell war irgendwann die Grenze erreicht, denn das gesamte Haus musste behindertengerecht umgebaut werden. Und weil Vollzeit-Pflegekräfte nur schwierig zu finden sind, kümmert sich Tobias neben seinem Vollzeitjob jede freie Minute um seine Frau.
Das kann sehr herausfordernd sein, denn auch der 36-Jährige sehnt sich manchmal danach, einfach wieder Vater sein zu können und mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen. Seit Julianes Erkrankung schläft der Berufsschullehrer in der Nacht nur vier bis fünf Stunden – und das mit Unterbrechungen.
Doch bis sich genug Pflegekräfte gefunden haben, gibt Tobias alles, um seine Frau so gut es geht im Alltag zu unterstützen: „Wir sind alle optimistisch, sodass wir doch ein sehr gutes Familienleben führen können.“ Und Zeit für Familien-Ausflüge wird sich trotzdem genommen! „Um eine Stunde etwas mit Juliane unternehmen zu können, braucht es insgesamt sieben Stunden Vor- und Nachbereitung”. Doch wenn die Eltern am Ende des Tages in die strahlenden Gesichter ihrer Kinder blicken, wissen sie, dass dies alle Mühe wert war. Wenn Sie der Familie helfen wollen, schreiben Sie uns. Wir informieren Sie über das Spendenkonto.